In einem Test haben Forscher der Nanyang Technological University (NTU) bestätigen können, dass jene Teilnehmer, die sich in Räumen mit durch flüchtige organische Verbindungen verunreinigter Luft befanden, beim Bau von Gebilden aus Lego-Steinen weniger kreativ waren als eine Vergleichsgruppe, die in sauberer Luft baute.
Anhand einer statistischen Analyse schätzte das NTU-Team, dass eine Reduzierung der gesamten flüchtigen organischen Verbindungen um 72 Prozent das kreative Potenzial eines Studenten um zwölf Prozent steigern könnte. Die kreativitätsmindernden Gase wurden aus Reinigungsmitteln, Parfümen, Aerosolsprays, Teppichen und Wandfarben freigesetzt.
„Während die meisten Menschen die Luftqualität in Innenräumen korrekt mit Auswirkungen auf die Lunge in Verbindung bringen, zeigt unsere Studie, dass sie auch Auswirkungen auf den Geist und die kreativen Fähigkeiten hat. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass sogar Luftverunreinigungen, die unter den akzeptierten Grenzwerten liegen, das kreative Potenzial einer Person beeinträchtigen können“, so der Forscher Ng Bing Feng. „Das könnte schwerwiegende Folgen für Branchen haben, die bei einem Großteil ihrer Arbeit auf Kreativität angewiesen sind. Unsere Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass sich Luftfilter und eine ausreichende Belüftung positiv auf die Mitarbeiter und ihre Produktivität auswirken“, ergänzt Wan Man Pun.
Die Forscher schließen ihre Schlüsse aus einem Experiment mit Studenten und Doktoranden, die sechs Wochen lang bestimmte Aufgaben wie das Bauen von Lego-Figuren in einer kontrollierten Umgebung, die einen Innenarbeitsplatz simulierte, absolvieren mussten. Die Belastung der Luft mit CO2, Feinstaub und flüchtigen organischen Verbindungen variierten die Experten mit verschiedenen Kombinationen von Camfol-Filtern. Bei den flüchtigen organischen Verbindungen gab es einen engen Zusammenhang zur Kreativität. Feinstaub und erhöhte CO2-Werte hatten hingegen einen nur geringen Einfluss.