Die West-Austria-Gasleitung (WAG) gilt als eine der wichtigsten Ferngasleitungen in Österreich. Nun soll der Abschnitt zwischen Oberkappel und Bad Leonfelden um einen 40 km parallelen Leitungsstrang erweitert werden, um mehr Versorgungssicherheit zu gewährleisten und künftig den Transport von Wasserstoff zu ermöglichen.
Die nach wie vor angespannte geopolitische Lage und das bevorstehende Auslaufen der Transportverträge zwischen Russland und der Ukraine birgt in Extremsituationen die Gefahr einer Gasunterversorgung für Österreich und die osteuropäische Region. Die Erweiterung soll den Zugang zu Gasquellen aus Nord-West-Europa z.B. Norwegen und zu LNG, das entlang der Küste in Deutschland, Belgien, Holland und Frankreich angeliefert wird, ermöglichen.
Geplante Inbetriebnahme 2027
Die Projektplanung sieht aktuell eine potenzielle Fertigstellung bis Mitte 2027 vor – vorbehaltlich der dafür notwendigen Finanzierung und Kostentragung. Die planmäßige und zeitgerechte Umsetzung des Projekts erfordert jedoch staatliche finanzielle Unterstützung und ein adaptiertes Tarifsystem, da die Kosten des Pipeline-Ausbaus aktuell nicht über den Markt rückgewinnbar sind. Denn der Ausbau zielt alleine auf die Erhöhung der Versorgungssicherheit ab.
Startschuss für grüne Wasserstoff-Zukunft
Durch den geplanten Ausbau könnten über das dann parallele Leitungssystem Erdgas und Wasserstoff gleichzeitig bzw. nebeneinander im Netz transportiert werden und nach Österreich gelangen. Von der Versorgung mit dem nachhaltigen gasförmigen Energieträger würde insbesondere die heimische Industrie etwa im Großraum Linz profitieren. So wird die Basis für Transportkorridore geschaffen, die im European Hydrogen Backbone vorgesehen sind.