Wie es um den Bedarf an Kühlung in einem Land steht, wird an Erhebungen zu sogenannten „Kühlgradtagen“ festgemacht. Diese werden sich laut einer Studie der BOKU künftig um mehr als 40 Prozent gegenüber 2021 erhöhen, wodurch sich der Kühlbedarf zumindest verdoppelt.
Vor allem in urbanisierten Ballungsräumen weist diese BOKU-Studie in den nächsten 25 Jahren einen dramatisch höheren Energiebedarf aus, um für entsprechende Kühlung zu sorgen. So sehen die Experten der Universität für Bodenkultur für 2050 einen Kältebedarf von bis zu 6,3 Terawattstunden (TWh), was verglichen mit dem Bedarf von 2,5 Terawattstunden in 2021 fast einer Verdreifachung entspricht. Dies habe sowohl ökologische als auch ökonomische Konsequenzen. Je nach Klimaszenario könnten laut dieser Analyse bereits in fünf Jahren bis 4,3 Terawattstunden pro Jahr für Kühlmaßnahmen verbraucht werden.
Der Bericht sei laut den Verfassern eine Hilfestellung bei entsprechenden Klimaschutzmaßnahmen, aber auch, um bei der Städteplanung Bauvorschriften entsprechend nachzujustieren. Als Orientierungshilfe könne die im Rahmen der Studie erstellte „Kältematrix“ dienen, anhand der sich der Kältebedarf abhängig von Gebäudetypen ablesen lässt. Betont wird von den Studienautoren jedenfalls, dass passive Kühlmaßnahmen wie etwa Schutzverglasung oder Beschattung stets Vorrang vor aktiver Kühlung haben sollten.