Die kürzlichen Totalausfälle der Stromversorgung in Südwesteuropa haben gezeigt, dass Stromnetze an Grenzen stoßen. Zum Blackout kommt es bekanntlich, wenn es zu viel oder zu wenig Strom im Netz gibt. eFuels-Generatoren gelten als einer der Optionen, die in derartigen Fällen eine Katastrophe verhindern können.
Beunruhigend ist, dass man nicht weiß, wieso das Netz am 28. April in Spanien, Portugal und Teilen von Südwestfrankreich zusammengebrochen ist. Bekannt sind die dramatischen Folgen: Millionen Menschen ohne Licht und Strom, steckengebliebene Aufzüge, in Zügen festsitzende Reisende, Verkehrschaos durch ausgefallene Verkehrsampeln, kein Bargeld in Bankomaten, Supermarktkassen außer Betrieb, stromlose Mobiltelefone.
Mehr Notstrom durch klimaneutrale Fuels
„Alle lebenswichtigen Funktionen müssen mit Notstromversorgungen gesichert werden, das ist die erste Lehre aus der Beinahe-Katastrophe. Notstrom muss in ausreichender Menge zur Verfügung stehen und darf nicht nur auf kurze Unterbrechungen ausgelegt sein. Klar ist, dass in den Generatoren eFuels eingesetzt werden sollten“, fordert Jürgen Roth, Chef der österreichischen eFuel Alliance.
Wenn alle PKW und LKW nur noch elektrisch fahren, wird die Mangellage in Zukunft rascher und häufiger erreicht. Bevor es zum Worst-Case, dem gefürchteten Blackout, kommt, schalten die Netzbetreiber bestimmte Verbrauchergruppen wie etwa Stromtankstellen ab. Auch diese „geplanten“ Abschaltungen entziehen den Menschen die Energie für ihre dringenden Mobilitätsbedürfnisse ohne lange Vorwarnung.
Das erste Alarmzeichen ist, dass Strom plötzlich sehr teuer wird: So gab es in Österreich und in Deutschland im heurigen Winter mehrere Wochen, in denen die Wasserkraft schwächelte, weil die Flüsse wenig Wasser führten, Hochnebel Solarstromerzeugung verhinderte und den Windrädern der Wind fehlte. Genauso problematisch ist es, wenn zu viel Strom ins Netz eingespeist wird. Das Netz bricht kaskadenartig zusammen, wenn der Strom nicht abfließen kann.
Jürgen Roth: „Um die Sicherheit der Versorgung der Gebäude mit Wärme, der Fahrzeuge mit Antriebsenergie und der Industrie mit Prozessenergie zu gewährleisten, müssen mehrere Energieträger zusammenwirken. So kann beispielsweise ein hybrider PKW bei Stromknappheit mit eFuels fahren, während der elektrische PKW darauf wartet, bis es wieder Ladestrom gibt.“
„eFuels nehmen nichts von der knappen heimischen Stromerzeugung weg, weil sie dort erzeugt werden, wo es keine oder wenige Verbraucher gibt, etwa an Küsten oder in Wüsten. Daher sind sie ein Grundpfeiler einer resilienten Energieversorgung“, so Jürgen Roth.