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Pelletheizung oder Wärmepumpe: Was wann punktet

von Christian Klobucsar
9. Juni 2025
in Heizung
Foto: 123rf/atlasfoto

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Wärmepumpen gelten in unseren Breitengraden als das bevorzugte Heizsystem für die Energiewende und werden zudem mit attraktiven Förderungen unterstützt. Doch nicht immer sind sie auch die beste Wahl. Vor allem bei Bestandsgebäuden kann eine Pelletheizung oft die die technisch und wirtschaftlich bessere Lösung sein.

Ein entscheidender Vorteil der Pelletheizung ist ihre Unabhängigkeit vom energetischen Zustand des Gebäudes. Während Wärmepumpen ihre Effizienz nur in gut gedämmten Häusern mit niedrigen Vorlauftemperaturen voll ausspielen können, arbeitet eine Pelletheizung auch in unsanierten Altbauten zuverlässig und wirtschaftlich. Zwar gibt es auch Wärmepumpenlösungen, die selbst bei höheren Vorlauftemperaturen wirtschaftlich betrieben werden können, jedoch büßen sie dann Einiges an Vorteilen ein.

Gründliche Bestandsaufnahme
Installateure stehen bei Sanierungsprojekten in der Regel vor der Herausforderung, ein Heizsystem zu finden, das sich nach Möglichkeit ohne viel Aufwand in die bestehende Infrastruktur integrieren lässt.
Eine Pelletheizung kann in den meisten Fällen ohne große Eingriffe in die Gebäudehülle oder Heizflächen eingebaut werden – ein deutlicher Vorteil gegenüber der Wärmepumpe, die bei höheren Vorlauftemperaturen – wie erwähnt – an Effizienz verliert oder als Hybridsystem ausgelegt werden muss.

Laufende Betriebskosten berücksichtigen
Auch in Bezug auf die Betriebskosten kann die Pelletheizung punkten. Zwar arbeitet eine Wärmepumpe bekanntlich sehr effizient, doch bei steigenden Strompreisen oder schwankender Verfügbarkeit erneuerbarer Energie aus dem Netz kann sich der Vorteil bei der Kostenrechnung schnell ins Gegenteil wandeln.
Pellets hingegen sind – zumindest in unseren Breiten – ein regional verfügbarer, preisstabiler Brennstoff mit hoher Versorgungssicherheit. Die Preisentwicklung der letzten Jahre zeigt: Holzpellets unterliegen deutlich geringeren Schwankungen als fossile Energieträger oder Strom. Für Haushalte mit hohem Wärmebedarf gelten Holzheizungen somit oft als bessere Wahl.

Umweltfreundlicher Brennstoff
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die CO₂-Bilanz. Sowohl Wärmepumpen als auch Pelletheizungen gelten als klimafreundlich, doch der Unterschied liegt im Detail. Die CO₂-Neutralität von Pellets basiert auf dem geschlossenen Kohlenstoffkreislauf: Beim Verbrennen wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie der Baum zuvor beim Wachsen aufgenommen hat. Bei Wärmepumpen hingegen hängt die Klimabilanz stark vom Strommix ab. Solange der Anteil an Kohle- oder Gaskraftwerken im Netzstrom hoch ist, ist die tatsächliche Emission der Wärmepumpe nicht vollständig klimaneutral. In Regionen mit schwankender oder saisonal eingeschränkter Ökostromverfügbarkeit kann das die Bilanz verschlechtern – besonders bei monovalenten Systemen ohne eigene PV-Anlage.

Zuverlässiger Betrieb
Nicht zu vernachlässigen ist auch der Punkt der Netzunabhängigkeit. Denn Wärmepumpen sind, selbst bei PV-Anbindung, vom Stromnetz abhängig, da Solarstrom nicht jederzeit verfügbar ist und auch Pufferspeicher auf Dauer an ihre Grenzen stoßen können.
Netzengpässe, Lastspitzen oder Stromausfälle – wie zuletzt der Blackout im Süden Europas – können dazu führen, dass die Abhängigkeit von Strom zum Problem wird. Vor allem ländliche Regionen mit schwacher Infrastruktur könnten hier besonders gefährdet sein. Außerdem bestehe die Gefahr – so die Meinung einiger Marktbeobachter –, dass Netzbetreiber bei Spitzenlasten besonders energiehungrige Abnehmer bei der Energielieferung limitieren, um ihre Netze zu schützen. Vor allem Haushalte mit Elektroheizungen und/oder elektrisch betriebenen Fahrzeugen könnten hier im Nachteil sein. Mittels der in der Zwischenzeit bereits flächendeckend verfügbaren „Smart Meter“ wäre dies jedenfalls zumindest technisch möglich.
Pelletheizungen hingegen sind autark im Betrieb und benötigen lediglich eine geringe Stromversorgung für Fördersysteme und Steuerung. In Kombination mit einem Notstromsystem kann eine Pelletheizung somit auch bei Stromausfällen dauerhaft Wärme liefern.

Die richtige Planung ist entscheidend
Fest steht jedenfalls, dass auch eine Pelletheizung nur dann ihre Stärken ausspielen kann, wenn das System perfekt in die bestehende Infrastruktur integriert wird.
So ist vor allem natürlich die richtige Dimensionierung der Anlage entscheidend. Eine überdimensionierte Pelletheizung führt zu häufigem Takten, was die Lebensdauer reduziert und den Wirkungsgrad verschlechtert. Umgekehrt reicht eine zu kleine Anlage in der Heizsaison möglicherweise nicht aus, um den Wärmebedarf zuverlässig zu decken. Daher sollte eine sorgfältige Heizlastberechnung auf Basis des tatsächlichen Wärmebedarfs des Gebäudes obligatorisch sein – insbesondere bei Bestandsgebäuden mit unklarer Dämmung oder nachträglich durchgeführten Modernisierungen.
Ein zentrales Element bei der Planung ist die Lagerung der Pellets. Hier stehen verschiedene Lösungen zur Verfügung: von Gewebetanks über Sacksilos bis hin zu unterirdischen Erdtanks oder gemauerten Lagerräumen. Entscheidend ist eine trockene, staubarme und gut belüftete Lagerung, damit die Qualität der Pellets nicht beeinträchtigt wird. Der Lagerraum sollte so geplant sein, dass der Lieferfahrzeugschlauch maximal 30 Meter Schlauchlänge benötigt, um die Befüllung vorzunehmen – andernfalls kann es zu Problemen bei der Belieferung kommen. Auch eine Rückstaubsicherung und eine geeignete Saugleitung mit passender Steigung sind wichtige Details, die bei der Ausführung beachtet werden müssen.
Die Fördertechnik – also die Verbindung zwischen Lager und Kessel – muss zuverlässig, verschleißarm und wartungsfreundlich sein. Hier gibt es verschiedene Systeme wie Förderschnecken oder Saugsysteme. Welches System zum Einsatz kommt, hängt von den baulichen Gegebenheiten und der Entfernung zwischen Lagerraum und Kessel ab.

Auch die Aufstellung des Pelletkessels selbst erfordert sorgfältige Planung. Der Aufstellraum muss trocken, frostfrei und ausreichend belüftet sein. Zudem ist auf eine geeignete Abgasanlage zu achten. Pelletheizungen arbeiten mit einem Gebläsebrenner, weshalb ein spezieller, feuchteunempfindlicher Edelstahl-Schornstein oder eine geeignete Auskleidung des bestehenden Kamins notwendig ist. Bei Bestandsgebäuden muss die Eignung der Abgasanlage durch den Rauchfangkehrer bestätigt werden. Generell sollte der Schornsteinquerschnitt an den geringeren Abgasvolumenstrom und die niedrigere Abgastemperatur der Pelletheizung angepasst werden.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Einbindung der Pelletheizung in das bestehende Heizsystem. Insbesondere bei älteren Gebäuden mit Heizkörpern statt Flächenheizungen muss sichergestellt werden, dass die Wärmeverteilung effizient funktioniert. In vielen Fällen ist der Einsatz eines Pufferspeichers vorgeschrieben – nicht nur zur Effizienzsteigerung, sondern auch zur hydraulischen Entkopplung und zur Verbesserung des Taktverhaltens. Darüber hinaus ist eine sorgfältige Hydraulikplanung mit funktionierenden Sicherheits- und Regelungskomponenten essenziell, um Störungen zu vermeiden.

Wartungsmöglichkeit sicherstellen
Auch an die regelmäßige Wartung sollte beim Einbau gedacht werden. Moderne Pelletkessel sind zwar weitgehend automatisiert, dennoch müssen Brennkammer, Wärmetauscher und Aschebehälter regelmäßig gereinigt werden. Ein leicht zugänglicher Aufstellort, ausreichender Platz für Wartungsarbeiten und eventuell vorgesehene Serviceöffnungen erleichtern die spätere Instandhaltung.
Die Pelletheizung ist eine leistungsfähige, wirtschaftlich stabile und klimafreundliche Alternative zur Wärmepumpe – besonders in Bestandsgebäuden und überall dort, wo eine hohe Heizleistung bei moderaten Investitionskosten gefragt ist.

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