Der diesjährige „Pension Overshoot Day“ fiel auf den 12. August. Seit diesem Tag sind die für Pensionen vorgesehenen Einnahmen aus den Sozialversicherungstöpfen ausgeschöpft. Danach muss der Staat zusätzliche Mittel aufbringen, um die Bezüge der rund 2,6 Millionen Pensionisten zu finanzieren.
Der Zuschuss in die Pensionsversicherung beträgt derzeit rund 20 Milliarden Euro. Rechnet man die Beamtenpensionen hinzu, summiert sich die Lücke auf knapp 33 Milliarden Euro – rund ein Viertel des Bundesbudgets. Das entspricht etwa 230 Millionen Euro pro Tag, die bis Jahresende als „Ausgleichszahlungen“ fließen.
„Der Pension Overshoot Day ist ein symbolischer Gradmesser für die Finanzierbarkeit unseres Pensionssystems. Vor zwei Jahren lag er noch am 19. August, heute ist er schon um eine Woche vorgerückt. Das System stammt aus einer Zeit, in der das Verhältnis von Erwerbstätigen zu Pensionisten deutlich ausgewogener war. 230 Millionen Euro pro Tag, insgesamt 33 Milliarden Euro bis zum Jahresende. Das ist viel Geld, das uns in zentralen Zukunftsbereichen fehlt“, erklärt Junge Wirtschaft-Bundesvorsitzende Bettina Dorfer-Pauschenwein.
Die Junge Wirtschaft schlägt Reformen in allen drei Säulen der Altersvorsorge vor. In der gesetzlichen Vorsorge soll das Pensionsantrittsalter automatisch mit der Lebenserwartung steigen, um die Finanzierung langfristig zu sichern. Die betriebliche Vorsorge gilt es zu modernisieren und zu stärken. Die private Vorsorge wiederum soll mit der Wiedereinführung der KESt-Behaltefrist attraktiver werden, um den Kapitalmarkt zu beleben und langfristige Investitionen anzuregen.