Laut E-Control werden die Stromnetzentgelte für 2025 im Österreichschnitt für Industrie, Haushalt und Gewerbe um etwa 19 Prozent ansteigen. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh beträgt die Netzkostenerhöhung somit rund 73 Euro pro Jahr.
Dies liege unter anderem daran, dass sich Angebot und Nachfrage aktuell nicht exakt steuern lassen. Erst mittels flächendeckender Durchdringung sogenannter „Smart Meter“ sei dies möglich, da diese intelligenten Stromzähler auslesen können, wie viel Strom man zu welcher Uhrzeit verbraucht. Laut E-Control sind hierzulande jedenfalls bereits zwei von drei Stromzähler „smart“.
Die große Herausforderung der Netzbetreiber ist, dass in deren Netze nur so viel Strom hineinfließen könne, wie auch verbraucht werde. Andernfalls drohe ein Zusammenbruch der Infrastruktur – also der vielzitierte Blackout. Einstweilen wird darauf seitens der Betreiber nur sehr unökonomisch reagiert, nämlich indem man beispielsweise erneuerbare Energieerzeuger einfach abdreht, um eine Überversorgung zu vermeiden. Was im Übrigen die Frage vieler aufmerksamer Beobachter erklärt, die sich bisher gewundert haben, dass oft auch an windigen Tagen viele Windräder stillstehen.
Die meisten Haushalte bekommen jedoch von diesen teilweise starken Schwankungen nichts mit, da Energieversorger ihre Stromtarife in der Regel mit Fixpreis anbieten bzw. allfällige Preisanpassungen nur sehr behutsam umsetzen. Zudem gab es bis Ende letzten Jahres die sogenannte „Strompreisbremse“, mittels der die Strompreise vom Staat zu Beginn der Förderaktion mit 30 Cent pro kWh subventioniert, und im letzten halben Jahr immerhin noch 15 Cent zugeschossen wurden. Mit Jahresbeginn hat diese Unterstützungsmaßnahme jedoch gänzlich geendet.
Damit dürfte nun der Strompreismarkt deutlich in Bewegung kommen. Denn innovative Anbieter haben Preismodelle entwickelt, die einen dynamischen Stromtarif anbieten – mit stündlicher Anpassung. Derart ist es sogar möglich, dass man für den Stromverbrauch nicht nur nichts zahlen muss, sondern sogar Geld bekommt. Nämlich immer dann, wenn es ein Überangebot gibt – also etwa an Wochenenden und Feiertagen, zur Mittagszeit sowie an sehr sonnigen und windigen Tagen. Zwar fallen die jeweils aktuellen Netzkosten und Abgaben dennoch an, jedoch lassen sich so mit einer klugen Verbrauchsstrategie deutliche Einsparungen realisieren. Wer etwa sein E-Auto oder seine Pufferspeicher jeweils dann lädt, wenn der Strompreis negativ ist oder zumindest sehr tief liegt, kann seine Energiekosten drastisch senken.
Natürlich reagieren dynamische Stromtarife in beide Richtungen. Das Risiko von Preisschwankungen lässt sich jedoch mittels künstlicher Intelligenz, die bereits in vielen Steuerungssystemen eingesetzt wird, minimieren. Langfristig dürften dynamische gegenüber stabilen Tarifen also deutlich im Vorteil sein. Denn bei Fixpreis-Tarifen wird der Strom in der Regel vom Versorger mit großer Vorlaufzeit eingekauft – und Stabilität kostet eben Geld.
Heimische Anbieter von dynamischen Stromtarifen:
www.smartenergy.at
www.awattar.at
www.spottyenergie.at
https://oekostrom.at