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So vermeidet man Streit auf der Baustelle

von Christian Klobucsar
7. September 2024
in Allgemein
Foto: Klobucsar

Foto: Klobucsar

Will man auf der Baustelle seine Arbeit mit Freude erledigen, ist ein gutes Arbeitsklima natürlich zentral. Das erfordert nicht nur eine professionelle Zusammenarbeit mit den Kollegen, sondern auch das Einhalten von Regeln und Vorgaben. Was es dabei zu beachten gilt, hat uns Installateur-Meister Samir Demiroski im Rahmen unserer Serie, die wir in Zusammenarbeit mit Viega umsetzen, verraten.

Herr Demiroski, wie wird eine Baustelle nach Auftragserteilung vorbereitet? Gibt es einen genauen zeitlichen Ablaufplan?

Nachdem der Kunde das Angebot und den Kostenvoranschlag akzeptiert hat, wird der Umsetzungszeitplan festgesetzt. Je nach Art der Baustelle, also ob es um einen Heizungseinbau, eine Badsanierung oder um einen Neubau geht, ist dieser natürlich unterschiedlich komplex. Bei Arbeiten in Privathaushalten ist es in der Regel der Installateurbetrieb, der alle Gewerke koordiniert und zeitlich eintaktet.

Wie setzt sich eine übliche Montagepartie etwa für eine Badezimmerrenovierung zusammen?

Für eine Badezimmerrenovierung ist es in der Regel so, dass zwei Personen beschäftigt sind – ein Monteur und ein Helfer oder ein Monteur und ein Lehrling. Es ist eher unüblich, dass zwei gleichwertige Monteure eingesetzt werden – vor allem aus Kostengründen.

Wann fängt der Arbeitstag auf der Baustelle in der Regel an, wann sind die üblichen Pausen?

Der Arbeitstag beginnt zumeist um sieben Uhr früh und geht bis 16 Uhr. Die Pause ist klassisch um 12 Uhr und dauert in der Regel zwischen einer halben und einer Stunde. Auf größeren Baustellen, bei denen mehrere Monate gearbeitet wird, kann es auch Frühstückspausen geben. Diese werden dann oft auch dafür genutzt, Ablaufpläne mit den Kollegen abzustimmen. Entweder hat jeder sein Jausenpaket bereits dabei, oder einer geht für alle einkaufen. Getrunken wird gerade jetzt in der heißen Zeit natürlich viel Mineralwasser aber auch der Konsum von Energydrinks ist auf Baustellen sehr hoch. Das Gerücht, dass viel Bier fließt, ist eine Fabel. Das mag früher so gewesen sein, aber seit ich im Baugewerbe aktiv bin, habe ich auf Baustellen keine einzige Bierflasche gesehen. Außerdem herrscht während der Arbeitszeit ohnehin Alkoholverbot.

Wie läuft die Arbeitsaufteilung ab? Wer bestimmt?

Die Arbeitseinteilung erfolgt durch den Obermonteur oder den Bauleiter. Die Lehrlinge oder Helfer arbeiten dem Monteur zu, bereiten die Werkstücke vor, damit zügig verbaut werden kann. In einigen größeren Installateurbetrieben mit mehreren Montageteams sammeln sich die Mitarbeiter in der Früh im Betrieb, um dort vom Chef den verschiedenen Einsatzorten zugeteilt zu werden.

Wie geht man vor, wenn Arbeiter krankheitsbedingt ausfallen?

Derartiges lässt sich natürlich nie vorausplanen. In solchen Fällen muss dann beispielsweise geprüft werden, ob ein Kollege kurzfristig von einer anderen Baustelle abgezogen werden kann. Auf Leihpersonal wird man in solchen Fällen eher nicht zurückgreifen, da der Organisationsaufwand und die jeweilige Einweisung aufwändiger sind als der Vorteil zusätzlicher Hände. Auf Mietkräfte wird eher bei Großprojekten zurückgegriffen, wenn diese mit den bestehenden Mitarbeitern nicht umgesetzt werden könnten. Außerdem sind viele Betriebe gut mit anderen Installationsunternehmen vernetzt. Man hilft sich dann untereinander mit Personal aus. Und schließlich kann man als letzte Option natürlich auch einen Subauftragnehmer zuziehen. Dies vor allem dann, wenn man schon in Zeitverzug ist und allfällige Pönalen drohen.

Wenn in einer Wohnung saniert wird, in der die Besitzer vor Ort bleiben: Wie sieht es mit den Vorbereitungsarbeiten bzw. mit der Sauberkeit aus? Wer informiert Nachbarn & Co über allfälligen Baulärm und Baustellendauer?

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn etwa nur das Badezimmer zu sanieren ist, legt man den Weg vom Eingang zum Bad mit Filz aus, die Badezimmertüre wird in der Regel ausgehängt und durch einen speziellen Rahmen ersetzt, an den man Abdeckfolien anbringen kann, sodass die Staubbelastung beispielsweise bei größeren Stemmarbeiten minimiert wird. Ganz zu verhindern sind Staub und Schmutz natürlich nicht, aber damit rechnen die meisten Auftraggeber ohnehin. Was den Baulärm betrifft, bringt man in Miethäusern üblicherweise einen entsprechenden Aushang im Flur an, der die Nachbarn darauf hinweist, dass Sanierungsmaßnahmen stattfinden und für den Lärm in der angegebenen Zeit um Verständnis ersucht wird.

Gibt es bezüglich Arbeitssicherheit bzw. Außenauftritt spezielle Kleidungsvorschriften?

Ja, natürlich. Sämtliche Mitarbeiter in Installationsbetrieben erhalten bei Diensteintritt neben einem vollständigen Werkzeugsatz auch entsprechende Arbeitskleidung und Schutzausrüstung, wie etwa Gehörschutz, Schutzbrille und Sicherheitsschuhe. Was die Arbeitssicherheit betrifft, hat der Betrieb die Verpflichtung, nicht nur eine entsprechende Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, sondern die Mitarbeiter auch nachweislich darauf einzuweisen. Diese Einweisung wird protokollarisch festgehalten, muss jährlich erneuert und durch eine Unterschrift des Mitarbeiters bestätigt werden.

Was passiert, wenn auf der Baustelle kurzfristig ein dringend benötigter Werkstoff nicht verfügbar ist?

In diesem Fall wird man eher nicht auf den Großhändler warten, bis der die Ware auf seiner Tour ausliefert. Dann muss man eben in das nächstgelegene Installateur­abholzentrum fahren und das benötigte Teil besorgen. Dies erfolgt ganz unbürokratisch auf Lieferschein. Wichtig ist aber zu beachten, dass ein minderjähriger Lehrling nicht allein auf der Baustelle weiterarbeiten darf. Daher wird also eher der Lehrling einkaufen geschickt.

Welche Arbeiten dürfen Lehrlinge auf der Baustelle umsetzen?

Es gibt natürlich zahlreiche rechtliche Vorschriften – vor allem bei minderjährigen Lehrlingen. Im ersten Lehrjahr darf man offiziell bis auf Material holen, halten, zureichen oder kehren, überspitzt gesagt, kaum etwas. Das ändert sich zwar mit der Dauer der Lehrzeit, aber es lässt sich schon auch gut einschätzen, welche Arbeiten man jungen motivierten Kollegen – natürlich unter Aufsicht – zutrauen kann. Es ist schließlich auch im Interesse des Auszubildenden, wenn man ihm Aufgaben eigenständig überlässt. So kann er sich besser mit seinem Beruf identifizieren und hat mehr Freude an der Arbeit.

Wie geht man vor, wenn man neue Produkte einbaut, die davor noch nie verwendet wurden?

In diesem Fall gibt es natürlich viel Unterstützung – vor allem von der Industrie. Genau das zählt ja, seit ich zu Viega gewechselt bin, zu einer meiner zentralen Aufgaben. Falls also erstmals neue Produkte eingesetzt werden, komme ich zur Baustelle und weise die Kollegen in die fachgerechte Montage ein. Vieles lässt sich aber auch telefonisch klären. Und schließlich gibt es schlüssig aufbereitete Anleitungen und zahlreiche Erklärvideos, die online abrufbar sind.

Inwieweit spielt BIM auf der Baustelle für Installateure eine Rolle?

Für Installateure spielt das derzeit noch kaum eine Rolle. Üblich ist vielmehr, dass man sich beispielsweise mit dem Elektriker austauscht. Er legt seine Planung vor, die dann mit den eigenen Plänen verglichen und gegebenenfalls nachjustiert wird – diesen Vorgang nennt man Kollisionsplanung. Vieles lässt sich aber auch direkt vor Ort bei der Montage klären – vor allem bei kleineren Baustellen.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Partien anderer Gewerke ab?

Üblich ist beispielsweise bei Badsanierungen in Privathaushalten, dass der Installateur den Gesamtauftrag erhält, und er dann die einzelnen Arbeiten mit den jeweiligen Professionisten koordiniert. Bei größeren Projekten ist dies Aufgabe der Bauleitung. Die legt im Rahmen von wöchentlichen Baubesprechungen den jeweiligen Plan für die nächsten Tage fest.

Wo liegen die üblichen Reibepunkte in der Zusammenarbeit mit anderen Gewerken?

In der Zusammenarbeit mit Elek­trikern kommt es immer wieder zu Diskussionen um die so genannten „Unterstemmungen“. Im Normalfall macht dies der Elektriker, da er mit flexibleren Rohren arbeitet, aber eine fixe Regel ist dies natürlich nicht. Bei Heizungsverteilern bzw. Wohnungsübergabestationen wird es vom Auftraggeber oft gewünscht, dass darüber die E-Verteiler angebracht werden. Aufgrund des nur begrenzt verfügbaren Platzes kommt es hier oft zu Reibepunkten zwischen den Gewerken. Nicht immer friktionslos läuft auch die Zusammenarbeit mit Fliesenlegern ab. Hier liegen potenzielle Konflikte in der Anbringung der Wasseranschlüsse und des Bodenabflusses sowie beim richtigen Zeitpunkt der Arbeiten für die Abdichtung. Aber wie sagt man so schön: „mit dem Reden kommen die Leute zusammen“ (lacht).

Wie geht man am Ende der Baustelle mit Verpackungsmaterial & Co um?

Selbstverständlich wird jede Baustelle nach der Fertigstellung besenrein übergeben. Sämtliches Verpackungsmaterial und Abfall werden mitgenommen und zum nächsten Mistplatz oder zur Mulde beim Betrieb gebracht.

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