Nahezu im Wochentakt ist derzeit von Stellenabbau und Kurzarbeit im Heizungssektor zu lesen. Auch Vaillant bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont, und muss im Verwaltungsbereich einsparen.
Die Geschäfts- und Umsatzentwicklung verlief bei Vaillant im letzten Jahr in den verschiedenen Märkten sehr unterschiedlich und weniger dynamisch als ursprünglich erwartet. War die erste Hälfte des vergangenen Jahres noch von Wachstum geprägt, schwächte sich die Nachfrage in nahezu allen europäischen Heiztechnikmärkten deutlich ab. Dazu beigetragen hat eine europaweit stark rückläufige Baukonjunktur, aber auch die öffentlich ausgetragene, kontroverse Debatte um Gesetze zur Nutzung umweltschonender Heiztechnik und entsprechender Förderung. Der europäische Markt für Heiztechnik lag im Jahr 2023 rund zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung setzte sich in den ersten Monaten des Jahres 2024 fort.
Um das Unternehmen an die neue Nachfragesituation und die zukünftigen Markt- und Kundenanforderungen auszurichten, passt die Vaillant Group ihre Kosten- und Personalstrukturen an und reduziert in Verwaltungsbereichen rund 700 Stellen. Gleichzeitig wird die Kapazität für kundennahe und digitale Dienstleistungen auch personell weiter gestärkt und das innovative Wärmepumpenportfolio mit unveränderter Energie erweitert. Freiwerdende Stellen im Verwaltungsbereich werden daher nicht nachbesetzt und vorgezogene Ruhestandsregelungen ermöglicht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Angestellten ein Programm zum freiwilligen Unternehmensaustritt an. Ziel ist, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.
Schlüsseltechnologie Wärmepumpe
„Die Wärmepumpe ist und bleibt die Schlüsseltechnologie für die klimaneutrale Wärmeversorgung von Gebäuden. Mittel- und langfristig erwarten wir wieder eine steigende Nachfrage. Die Förderbedingungen sind in vielen europäischen Ländern schon heute sehr attraktiv“, so Vaillant Group CEO Norbert Schiedeck. „Mit den geplanten Kosten- und Strukturanpassungen steigern wir die Effizienz in der Verwaltung und die Wettbewerbsfähigkeit der Vaillant Group in einem aktuell herausfordernden Wettbewerbsumfeld. Wir werden auch zukünftig alles daran setzen, mit Wärmepumpen und Gasheizgeräten unsere führende Position als Heizungshersteller zu behaupten.“